Jungpfadfinder Sommerlager 2015
Erschienen am 15. August 2015 in Jungpfadfinderstufe
Am 21.07.2015 war es endlich soweit – das lang ersehnte Sommerlager der Jungpfandfinder stand vor der Tür und so trafen sich 15 motivierte Kinder und ihre Leiter in den frühen Morgenstunden am Bahnhof in Schwerte. Um kurz nach sieben Uhr war es dann auch endlich soweit. Die Kinder haben sich von ihren Eltern verabschiedet und wir sind gemeinsam zum Bahnsteig gelaufen, denn dieses Jahr ging es der Umwelt zuliebe mit der Bahn ins Sommerlager. Damit die Kinder in der engen Bahn ihre übergroßen Rucksäcke jedoch nicht selbst tragen mussten, haben wir einen Sprinter ausgeliehen und zusätzlich einen Kanu-Hänger voller Kanus mitgenommen.
Das diesjährige Ziel war Lohmen, ein Ort in der Nähe von Dresden. Deswegen mussten wir knapp sieben Stunden Fahrt mit Zug und Bus auf uns nehmen, doch die Kinder waren voller Tatendrang und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Auf der Hinfahrt wurde viel gelacht, viel gequatscht und auch eine ganze Menge Bilder gemacht. Außerdem haben wir gemeinsam mit den Kindern Black & Pink Storys gespielt.
Desweiteren mussten wir auf dem Weg zum Ziel ein paar Mal umsteigen, was eine ganz schöne Tortur war, denn oftmals war die Zeit zum Umsteigen ziemlich knapp. Zum Glück hat alles gut geklappt und so erreichten wir am frühen Nachmittag den Zeltplatz in Lohmen. Das Auto mit den Materialien und dem Gepäck war schon etwas früher am Zeltplatz und so konnte direkt mit dem Aufbau der Zelte begonnen werden. Drei Schlafzelte standen ruck zuck und warteten dann nur darauf bezogen zu werden, was manchmal gar nicht so einfach war, denn jeder musste mit der Schlafordnung zufrieden sein. Nach dem Zeltaufbau machte sich auch so langsam der Hunger bemerkbar und die Kinder freuten sich schon auf die erste Nacht gemeinsam im Sudan.
Am nächsten Morgen weckten uns nicht nur die strahlende Sonne, sondern auch eine Temperatur um die 30°C. Wir starteten den Tag mit einem ausgewogenen Frühstück und machten uns dann an den Aufbau des Küchenzeltes und der Jurte. Zwischendurch haben wir immer wieder kleine Pausen gemacht, um die Sonne mit Musik genießen zu können. Auch der Nachmittag war gefüllt mit Programm und so haben wir gemeinsam mit den Kindern geplant, welche Lagerbauten wir bauen können und das haben wir dann auch in die Tat umgesetzt. Leider ist uns beim Bau des Hochsitzes das Sisal ausgegangen, sodass wir an der ein oder anderen Stelle etwas improvisieren mussten. So hat es zwar einige Stunden gedauert, aber am Ende des Tages standen eine Wäscheleine und ein großer Hochsitz mit einer Vorrichtung für eine Hängematte.
An den nächsten zwei Sommerlagertagen stand dann das Thema des Sommerlagers auf dem Programm: „Zoo“. Wir haben gemeinsam mit den Kindern eine Olympiade zum Thema gespielt, aufgebaut nach dem Spielkonzept von Schlag den Raab. Die Kinder hatten großen Spaß an den vielen verschiedenen Spielen und auch Aufgaben, denn es gab sowohl Lesespiele, als auch Geschicklichkeits- und Ausdauerspiele. Darüber hinaus haben die Kinder an einem der beiden Tage den Hajk geplant. Sie mussten sich verschiedene Laufwege auf ihren Karten einzeichnen, als auch das komplette Essen planen und einkaufen.
Am nächsten Tag stand dann der lang ersehnte, aber auch teilweise gefürchtete 3-Tages-Wanderhajk auf dem Plan. Wir haben alle unsere Rucksäcke geschnappt und sie mit Material und Lebensmitteln für die nächten drei Tage gefüllt. Die Kleingruppen sind alle mit etwas Abstand losgelaufen und haben auf ihren Routen einige schöne und spannende Erfahrungen gemacht. Auch wenn jeder einzelne Tag vom Hajk für alle eine große Herausforderung war, waren wir alle überglücklich gemeinsam diese Hürde genommen zu haben und über unsere Grenzen hinausgegangen zu sein.
Auch für den Dienstag, den achten Tag vom Sommerlager, stand viel Spaß und Spannung auf dem Programm, denn wir sind gemeinsam mit den Kindern nach Dresden gefahren. In Dresden hatten die Kinder die Möglichkeit in Kleingruppen die Stadt zu erkunden und dabei eine Rallye zu bewältigen, für die es am Abend auch noch einen kleinen Preis gab.
Nach einer tollen ersten Woche in der Natur, in der wir bereits viel gemeinsam erlebt hatten, stand nun das Versprechen auf dem Programm. Dazu trafen sich die Versprechenskinder gemeinsam und bereiteten sich auf dieses besondere Ereignis gemeinsam vor. Die restlichen Juffis planten den Rahmen der Versprechensfeier, tüffelten Aufgaben für die Versprechenskinder aus und suchten einen geeigneten Ort für den Abend.
Nachdem auch Lena am Mittwochabend glücklicherweise den Weg zu uns ins Sommerlager gefunden hatte, stieg dann die Spannung und die Nervosität – ganz besonders bei drei Juffis. Nach einem gemütlichen leckeren Grillen in der Jurte startete das Versprechen – ein besonderes Highlight in jedem Lager. Auf dem Weg zum Ort des besonderen Geschehens absolvierten die 3 Versprechenskinder einige Stationen, welche teils große Herausforderungen mit sich brachten. Im Licht von Fackeln bei Nacht versprachen dann Marie, Frederik und Erik den Pfadfindergesetzen treu zu sein und sich für die Gruppe einzusetzen.
Am nächsten Morgen startete das große Chaosspiel. Dabei gab es nach teilweise langen Suchaktionen von bestimmten Zahlen Akrobaten- und Tiershows zu sehen, „Zungenbrecherversprecher“ zu hören und letztendlich eine große Pack- und Abbauaktion in kürzester Zeit zu bestaunen. Denn am nächsten Tag stand der Abschied vom schönen, zwischen Getreidefeldern und einer Schafsweide gelegenen, Zeltplatz in Lohmen bevor. Wir wechselten den Zeltplatz in die Landeshauptstadt Berlin. Nach einer langen, aber lehrreichen Zugfahrt, die wir uns mit Stadt-Land-Fluss vertrieben, erreichten wir abends den Jugendzeltplatz Berlin-Heiligensee und freuten uns über bereits aufgebaute Zelte sowie Pommes mit Chicken Nuggets aus der Küche.
Am Samstag ging es dann mit Bus und U-Bahn in Richtung Innenstadt – besser gesagt zur U-Bahn-Haltestelle Zoologischer Garten. Hier bekam die Überraschung nun auch einen Namen und wir gingen in den Berliner Zoo. In Kleingruppen und mit einem Steckbrief in der Hand – jedes Kind bekam zusätzlich zu seinem Lieblingskuscheltier ein weiteres Tier zugeteilt – zogen die Juffis los und besuchten die Zootiere und lernten etwas über Tierarten, Nahrung, Herkunft, usw. Am Nachmittag besuchte die ganze Gruppe eine Seelöwenshow und verausgabte sich anschließend auf dem tollen Zoospielplatz. Am Abend ging es zurück zum Zeltplatz, wo wir nach Hot Dogs den Abend am großen Feuer in der Arena mit dem Spiel „Werwolf“ ausklingen ließen.
Da das Wetter uns bestes Sommerlagerfeeling verlieh und wir Lust auf Wasser und Abkühlung hatten, ließen wir am nächsten Tag die Kanus auf der Havel zu Wasser und paddelten flußaufwärts. Nach kurzer Zeit schoben wir aufgrund eines „Seekranken“ eine Pause am ortsansässigen Anglerverein ein und sprangen ins kühle Nass. Nach einiger Zeit und einer Stärkung ging es dann weiter die Havel hinauf, wo uns ein Wegweiser die Richtung „Heiligensee“ versprach. Leider war dies ein Irrtum und so kehrten wir wieder um und fuhren die Havel flussabwärts zurück in Richtung Bootseinlegestelle. Dort am Strand durfte dann gekentert werden, worauf sich einige schon den ganzen Tag freuten.
Am Montagmorgen stand der Besuch im deutschen Bundestag an. Dafür kamen wir schon ziemlich früh aus den Schlafsäcken und fuhren nach kurzem Frühstück in Richtung Innenstadt. Um 10.30 Uhr begann unsere Führung mit Dr. Roland Wirth. Wir erfuhren viel über die deutsche Vergangenheit, bestaunten den Plenarsaal von der Besuchertribüne und klopften an das Büro von Dr. Angela Merkel, die leider nicht anwesend war. Am Ende der Führung ging es mit Audio Guides in die Kuppel des Bundestages, von wo wir einen traumhaften Panoramablick über Berlin erhaschen konnten. Nach einem Gruppenfoto vor dem Bundestag ging es zum Brandenburger Tor. Hier teilten sich die Kinder in 3 Gruppen ein und durften sich in einem festgelegten Bereich in Berlin frei bewegen. Das Highlight für die Kids waren die U-Bahn-Tickets, mit denen sie dieses für sie ggf. noch unbekannte Verkehrsmittel ausprobieren konnten. Abends ging es dann zurück nach Heiligensee, wo es nochmal hieß „Fix Rucksäcke packen, Zelte abbauen“, da am nächsten Tag die Rückreise nach Schwerte bevorstand. So quartierten alle ihre Schlafsachen im großen Gerüstzelt des Platzes ein und wir machten ein letztes Mal Lagerfeuer.
Am Dienstagmorgen ging es dann mit dem ICE zurück nach Schwerte. Am Bahnhof angekommen nahmen die Eltern mit strahlenden Gesichtern ihre Kinder in Empfang, die nun einiges zu erzählen hatten.