Das Sanitätsgebäude
Die Räume des Werksarztes wurden schon bei der Planung des Werkes berücksichtigt. So konnten schon im Jahre 1922 im westlichen Teil der Verwaltungsgebäudegruppe, direkt neben dem Haupttor, die Sanitätsstation und eine Badeanstalt eingerichtet werden.
Die nach modernsten Erkenntnissen ausgerüstete Sanitätsstation bestand aus einem Verbandsraum mit der notwendigen medizinischen Ausrüstung zur Leistung erster Hilfe bei Unfällen. Als besonders nützlich erwies sich dabei die Anschaffung eines Sauerstoffgerätes, das bei Gasvergiftungen eingesetzt lebensrettende Maßnahmen einleiten konnte. In den angrenzenden Räumen befand sich die Abteilung für medizinische Bäder. Ein Dampf- und Heißluftbad sowie Höhensonne und Lichtbad ermöglichten den im Ausbesserungswerk und in Schwerter Dienststellen beschäftigten Eisenbahnern die Anwendung ärztlich verordneter Maßnahmen. Durch die Benutzung bahneigener medizinischer Anlagen sollten den Betriebskrankenkassen Kosten erspart werden.
Ein Raum für Massage und Bestrahlungen mit Apparaten für Bestrahlung, galvanische und Teilheißluftbehandlung sowie Ruhegelegenheiten vervollständigte die Einrichtung. Die an die Sanitätsstation anschließende Badeanstalt verfügte über 49 Duschen und 11 Wannenbäder. Dort konnten neben den einfachen Reinigungsbädern auch Sol-, Kohlensäure-, Schwefel- und Fichtennadelbäder eingenommen werden.
Aufgrund ihrer modernen Ausstattung und des umfangreichen Angebots an medizinischen Heilbehandlungen konnten die sanitären Einrichtungen des RAW Schwerte bis weit über die dreißiger Jahre hinaus als mustergültig bezeichnet werden.